Thomas Raufeisen, 1962 in Hannover geboren, verbrachte unfreiwillig fünf Jahre in der DDR, drei davon in Hohenschönhausen, der berüchtigten Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR sowie in der nicht minder gefürchteten Haftanstalt Bautzen II.
Über seine ebenso interessante wie tragische Lebensgeschichte und seine erschütternden Erlebnisse berichtete er im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zeitzeugengespräche“ am 4. Dezember 2019. Er präsentierte auch Auszüge aus seinem Buch „Der Tag an dem uns Vater erzählte, dass er ein Spion sei. Eine deutsche Tragödie“, in welchem er auf seinen DDR-Aufenthalt zurückblickt.
Von Beginn an schaffte er es, seine Zuhörer*innen, die Schüler*innen der K I, zu begeistern. Begann er doch seinen Vortrag damit, dass er und sie eine Gemeinsamkeit hätten. Er sein nämlich auch Schüler eines Kollegs gewesen. Dass er da „gelandet“ sei und sein Abitur nicht am Gymnasium in Hannover gemacht habe, sei den besonderen Umständen seines Lebens geschuldet. Und von diesen berichtete er im Folgenden, immer dem Publikum zugewandt, auf alle Fragen spontan und offen eingehend, seine Worte mit passenden Bildern illustrierend. Die Schüler*innen waren so interessiert und die Veranstaltung so spannend, dass der gesetzte Zeitraum von anderthalb Stunden kaum ausreichte.
Wer mehr über Thomas Raufeisen und seine Biographie erfahren will, dem kann man nur die Lektüre seines Buches empfehlen – oder hoffen, dass er uns mal wieder im Rahmen eines Zeitzeugengespräches besucht. •
Sandra Zink