Den Japanischunterricht erteilt:
- Thomas J. Golnik, OStR
Was lernt man da?
- Kommunikation in typischen Alltagssituationen, wie z. B. sich begrüßen, sich vorstellen, einkaufen, über sich erzählen, Auskünfte einholen, Vorschläge machen, Wünsche äußern …
- Lesen und Schreiben der Hiragana-Silbenschrift sowie diverser wichtiger Kanji (chinesische Schriftzeichen)
- Einführung in die japanische Gegenwartskultur sowie in verschiedene Aspekte der Tradition
Das Fach Japanisch wird an unserer Schule als Profilfach für die Oberstufe angeboten. An einen einjährigen Grundkurs kann bei entsprechender Nachfrage ein ebenfalls einjähriger Aufbaukurs angeschlossen werden.
Sind die Japaner wirklich so anders?
Das Fach Japanisch bietet Ihnen die Möglichkeit, in der Auseinandersetzung mit einer außereuropäischen Sprache und Kultur Ihren Horizont zu erweitern und über den „Tellerrand“ der Ihnen vertrauten Kultur(en) hinauszublicken.
Toleranz und gegenseitiges Verständnis sind für das friedvolle und erfolgreiche Zusammenleben verschiedener Völker von herausragender Bedeutung. Oftmals jedoch beurteilt man das Verhalten und die Denkweisen anderer Kulturen aufgrund von Stereotypen und Klischees. Das fällt auch in der Berichterstattung über Japan immer wieder ganz deutlich auf. Dort liest und hört man viele Aussagen über „die Japaner“ – als ob alle Japaner in einen Topf geworfen werden könnten! Viele Reporter versuchen, die „Andersartigkeit“ der japanischen Gesellschaft zu betonen – und nehmen es in Kauf, dass damit in Deutschland und in anderen Ländern eher das Gefühl wächst, als wäre Japan ein sehr fremdartiges und exotisches Land, das wir nie wirklich begreifen könnten. Dieses Vorgehen errichtet in den Köpfen der Menschen jedoch Mauern – anstatt Brücken zu bauen.
Im Japanisch-Unterricht werden wir versuchen, nicht auf Klischees hereinzufallen, sondern uns der Kultur „der Japaner“ mit Neugier und Aufgeschlossenheit für das „Andere“ zu nähern.
Materialien und Links
- Das Material, mit dem wir die Hiragana-Silbenschrift erlernen, wird im Unterricht ausgeteilt, kann aber auch auf der Seite des Kursleiters heruntergeladen werden.
- Ein ausdruckbares A4-Blatt mit Kästchen in der Größe 1 × 1 cm, das sich gut zum Üben der Schriftzeichen eignet: mit Hilfslinien oder ohne Hilfslinien
- Ein YouTube-Video das noch einmal zeigt, wie man sich selbst vorstellt.
- Eigenes YouTube-Video zu den ersten Kanji
- Ein YouTube-Video eines Shodō-(Kalligraphie-)Lehrers, der die Schreibung der Hiragana vorführt.
Auch in Japan beginnt ein neues Jahr heutzutage am 1. Januar. Und auch in Japan ist dort nun das Jahr 2025 – gleichzeitig jedoch auch das Jahr 7 … und zwar das Jahr 7 der Thronbesteigung des derzeitigen Kaisers Naruhito, der sich als Devise für seine Regentschaft „Reiwa“ (令和), d. h. „schöne Harmonie“, gewählt hat. Das Jahr 2025 ist in Japan somit zugleich das Jahr „Reiwa 7“.
Nach dem traditionellen chinesischen Tierkreis-Kalender, der auch in Japan noch eine kulturelle Bedeutung hat, ist 2025 außerdem das Jahr der Schlange, japanisch: mi-doshi (巳年). Offiziell beginnt das chinesische neue Jahr heuer zwar erst am 29. Januar und wird in China auch besonders an diesem Tag mit Familienfeiern, Feuerwerken, Reisen und traditionellen Bräuchen eingeläutet; in Japan, das seit 1873 den westlichen Kalender übernommen hat, feiert man Neujahr, japanisch: o-shōgatsu (お正月), jedoch am 1. Januar mit zahlreichen Bräuchen. Dazu zählt auch, dass man an alle Menschen, die im eigenen Leben eine wichtige Rolle spielen, Neujahrskarten – nengajō (年賀状) – verschickt, sodass man als Japaner*in zu Neujahr oft zwanzig (oder vielleicht auch noch viel mehr) Karten erhält – die alle pünktlich zugestellt werden.
Die japanische Post gibt dafür spezielle Briefmarken heraus, mit denen man die Neujahrsgrüße frankieren kann. Die hier abgebildete Marke wurde am 1. November 2024 verausgabt und zeigt ein Motiv der Schlange aus den „Spielzeugbildern“ (omochagae) von Kawasaki Kyosen (川崎巨泉). Dieser war ein japanischer Künstler und Illustrator, der von 1877 bis 1942 lebte. Seine Bilder zeigen vor allem Figuren und Szenen aus der japanischen Folklore, Kinderwelt und dem alltäglichem Leben. Kawasaki war ein Meister der Darstellung von Objekten aus der japanischen Kultur und setzte seine Werke mit einer einzigartigen Detailtreue und Lebendigkeit um. Gerade für Neujahrskarten und -briefmarken sind seine Motive nach wie vor äußerst beliebt.
Golnik
Wie wär’s mit einem außergewöhnlichen Stück japanischer Literatur?
Hier findet sich die von unserem Japanischlehrer Thomas J. Golnik ins Deutsche übersetzte Kurzgeschichte „藪の中 (Yabu no naka) – Im Dickicht“ von Akutagawa Ryūnosuke, dem „Vater der japanischen Kurzgeschichte“.