Die Fachschaft Deutsch:
- Stefan Anschütz, StR
- Daniela Balzer-Hoheisel, OStRin
- Michael Goll, OStR
- Annette Günther, OStRin iBV
- Diethelm Kraft, StD
- Nicole Küllmer, StRin
- Anne Muschler, StDin
- Ulf Pennekendorf, OStR
- Dorothee Seidlmayer, StDin
- Christine Urlaub, StRin
- Sandra Zink, StDin
Autor*in der Woche
In den kommenden Tagen jährt sich der Geburtstag von
Marie Luise Kaschnitz
* 31. Januar 1901 ✝︎ 10. Oktober 1974
Marie Luise Kaschnitz, eigentlich Freifrau Kaschnitz von Weinberg, wurde in Karlsruhe geboren. Nach einer Buchhändlerlehre in Weimar war sie Buchhändlerin in München und Rom (Ewige Stadt, 1952, Engelsbrücke. Römische Betrachtungen, 1955). 1925 heiratete sie den österreichischen Archäologen Guido Freiherr von Kaschnitz-Weinberg, dessen Arbeit das Paar in südeuropäische und nordafrikanische Länder führte. Gemeinsam lebten beide u. a. in Rom, Königsberg, Marburg und Frankfurt am Main. Nach dem Tod ihres Mannes 1958 wohnte Kaschnitz zumeist in Frankfurt; Lesereisen führten sie auch in die USA und nach Südamerika. 1955 erhielt Kaschnitz den Georg-Büchner-Preis, 1966 die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt und 1968 den Ehrendoktor der Frankfurter Universität.
Erste Erzählungen und Romane veröffentlichte sie in den 30er Jahren, bekannt wurde sie nach dem 2. Weltkrieg als Lyrikerin. Ihre Gedichte thematisieren Kindheitserinnerungen, persönliche Erfahrungen, Schmerz, Tod und Einsamkeit neben der kontinuierlichen Auseinandersetzung mit Natur, Kunst und Gegenwartsproblemen. In ihren Erzählungen verändert der plötzliche Einbruch phantastischer, rätselhafter Zufälle und merkwürdiger Begegnungen das Leben der Figuren und konfrontiert sie mit sich selbst. Die Sprache ist knapp und spannend, sie konzentriert sich ruhig auf die entscheidende Erfahrung einer Irritation. Immer wieder bearbeitet Kaschnitz die Verhärtungen, Missverständnisse und Möglichkeiten in der Kommunikation des Einzelnen mit dem gesellschaftlichen Umfeld; sie geht dabei zu freieren Prosaformen über, zu Essays, Aufzeichnungen, literarischen Journalen.
Ihre gesamte Arbeit ist von einem humanistisch-christlichen Tenor gekennzeichnet, der die Erfahrung neuzeitlicher Lebensangst zugunsten eines zeitlos-religiösen, den klassischen Mythos miteinbeziehenden Wertkontinuums transzendiert.
Das Fach Deutsch hat am Bayernkolleg als Kern- und verpflichtendes Abiturfach einen großen Stellenwert. Im Deutschunterricht sollen die Kollegiatinnen und Kollegiaten
• ihre mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit entwickeln,
• lernen, einen Text sach-, adressaten- und intentionsgerecht zu gestalten,
• die Fähigkeit ausbilden, Texte aller Art zu erschließen und zu interpretieren,
• wichtige Epochen, Stilrichtungen, Schriftsteller und Werke der deutschen Literatur kennenlernen.
Im Vorkurs umfasst der Deutschunterricht sieben Wochenstunden, in denen es darum geht, die verschiedenen Arten von Texten kennenzulernen, ihre inhaltliche Erschließung zu üben und eigene Texte zu gestalten. Genauso rückt die Beschäftigung mit der deutschen Sprache ins Zentrum des Unterrichts, indem z.B. Regeln zur Grammatik vermittelt werden.
In der K I (Jahrgangsstufe I) gibt es vier Wochenstunden Deutsch. Hier wird die Erschließung von Texten durch die besondere Betonung gattungsspezifischer Gesichtspunkte (z. B. Erzähltechnik, Dialoganalyse, formale Gestaltung von Gedichten) vertieft und der literaturgeschichtliche Aspekt einbezogen (Barock, Aufklärung, Sturm und Drang). Grundlage ist der von den bayerischen Kollegs erarbeitete Lehrplan und ebenfalls ein Grundwissenkatalog.
Auch in der Oberstufe (K II und K III) ist der Deutschunterricht vierstündig. Der Unterricht folgt hier dem Lehrplan für die 11. und 12. Jahrgangsstufe im achtjährigen Gymnasium.
Gedicht und Illustration: Julia Knecht (Vk a, 2022)